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Zeitmanagement

Wie es aussieht, arbeiten viele von uns fast rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche und ganz häufig sogar im Urlaub. Grund dafür ist die ständige Erreichbarkeit über Mobiltelefon, E-Mail und Kurznachrichten, durch die es zwischen Job und Freizeit keine wirkliche Trennung mehr gibt.

Bei einer BKK-Umfrage kamen diese Zahlen ans Licht: 84 Prozent sind außerhalb ihrer regulären Arbeitszeit für Kunden, Kollegen oder Vorgesetzte erreichbar.

  • Die Hälfte davon (51 Prozent) ist jederzeit "Stand-by".
  • 46 Prozent gehen tatsächlich keiner "regulären" 5-Tage-Woche mehr nach. Sie arbeiten regelmäßig an Samstagen, Sonn- und Feiertagen, im Schicht-, Nacht- oder Bereitschaftsdienst.

Klare Regeln erforderlich

Um vor Überlastung durch ständige Erreichbarkeit geschützt zu sein, sollten klare Regeln zum Umgang mit Handys und Computern geschaffen werden. Eine permanente Verfügbarkeit wirkt sich negativ auf die Erholung und das Wohlbefinden aus.

Diese Empfehlung resultiert aus der Auswertung von diversen Studien und Experteninterviews durch die Initiative Gesundheit und Arbeit (iga). Daraus lässt sich ablesen, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit durch die ständige Erreichbarkeit immer mehr verschwimmen. Für die betroffenen Arbeitnehmer ist mit der "Bereitschaft" am Smartphone und Tablet-Computer eine deutliche Beeinträchtigung ihrer Erholungszeiten verbunden - die Freizeit ist schwerer planbar.

Helfen können klare Absprachen mit Arbeitgeber und Teamkollegen zu Zeiten der Erreichbarkeit bzw. Nicht-Erreichbarkeit und zu Reaktionszeiten. Arbeitnehmer sollten zudem einen vernünftigen Umgang mit den neuen Techniken lernen und wissen, dass nicht immer sofort auf einen Anruf oder eine eingehende E-Mail reagiert werden muss.

Im Umkehrschluss empfehlen die Experten, auch die Erreichbarkeit für private Anrufe und Nachrichten am Arbeitsplatz in solchen Regeln zu thematisieren. Auch hier wird davon ausgegangen, dass ein häufiges "Umschalten" zwischen beruflichen und privaten Themen Stress erzeugt.

Die Auswertung zeigt jedoch auch, dass mit den neuen technischen Möglichkeiten durchaus positive Auswirkungen verbunden sein können. Von den Beschäftigten werden insbesondere Flexibilitäts- und Mobilitätsgewinne begrüßt.

Gründe für die Zunahme der mit der ständigen Erreichbarkeit verbundenen Stressfaktoren sind den Experten zufolge die Arbeitsverdichtung, die allgemeine Beschleunigung des Arbeitslebens, eine grundlegende Flexibilisierung und Entgrenzung von Arbeitsverhältnissen und die zunehmende Internationalisierung der Wirtschaft. Besonders betroffen von permanenter Erreichbarkeit sind Führungskräfte, Außendienstmitarbeiter und IT-Spezialisten

Professionelle Hilfe

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