Wenn Kleinkinder die Nahrung verweigern, hat das oft die einfachsten Gründe. Die Online-Redaktion der BKK exklusiv hat deshalb über den Tellerrand geschaut und für besorgte Eltern die wichtigsten Tipps zusammengestellt, die den Jungen und Mädchen Appetit machen:
Mal ehrlich: Wenn Sie ganz allein vor dem gedeckten Tisch sitzen und sich der Rest der Familie schon Richtung Fernsehprogramm verabschiedet hat, macht Ihnen das Essen doch auch keinen Spaß mehr. Und genau so geht es auch dem Nachwuchs. Räumen Sie deshalb nicht schon die ersten Teller ab oder kramen in der Küche herum, während es sich Ihr Sohn oder Ihre Tochter noch schmecken lassen soll.
Wenn Mama aus Gründen der Figur den ganzen Tag über die Nahrung verweigert, werden sich auch die Kleinen nicht gerade strahlend über die Schüssel mit Kartoffeln und Karotten hermachen. Kinder kopieren alles - auch den Spaß ihrer Eltern am gemeinsamen Essen.
Kinder wollen lernen, was Mama und Papa können. Das der Löffel erst einmal im falschen Winkel gehalten wird und der Kartoffelbrei an der Wange oder auf dem Fußboden klebt, sollten Sie deshalb unbedingt in Kauf nehmen. Lassen Sie den Nachwuchs deshalb ruhig üben und helfen Sie nur, wenn Ihre Hilfe wirklich gebraucht wird. Dazu gehört auch, dass ihr kleines Familienmitglied möglichst früh selbst entscheiden darf, was auf den Teller kommt. Ein ausschließlich vollwertiges Angebot auf dem Tisch nimmt ihnen die Sorge vor ungesunder Ernährung, wenn die Karotten liegen bleiben und ausschließlich Kartoffeln gewünscht werden. Für den Fall, dass die warme Mahlzeit auf gar keine Gegenliebe stößt, darf eine Scheibe Brot mit gesundem Aufstrich ruhig als "stille Reserve" dienen. Das ist in jedem Fall erfolgreicher, als den Kleinen etwas "herein zu würgen", was ihnen nicht schmeckt!
Apfel, Birne und Banane zwischendurch sind gesund - blockieren aber den Appetit bei der gemeinsamen Mahlzeit, wenn sie im Übermaß gereicht werden. Neben drei regelmäßigen Hauptmahlzeiten empfehlen Kinderärzte höchstens zwei Snacks pro Tag, damit Pfirsich, Brötchen und Kekse nicht gleich eine komplette Speise ersetzen.
Kohlrabi und Brokkoli sind für ganz junge Geschmacksnerven nicht unbedingt der Hit. Machen Sie sich deshalb keine Gedanken, wenn solche Gemüsesorten auf dem Teller bleiben. Erbsen und Karotten dagegen sind etwas süßlicher und kommen den Vorlieben der "Kurzen" mehr entgegen. Und wenn Sie es mit einem ganz hartnäckigen Gemüseverächter zu tun haben, ist auch ein wenig mogeln erlaubt. Erbsen und Karotten mit etwas saurer Sahne unter die Kartoffeln pürieren, wird in vielen Fällen die Abwehrhaltung überwinden.
Ja klar - wenn die Jungs und Mädels in der Küche helfen erhöht das den Verbrauch an Wischtüchern gewaltig, verlängert die Vorbereitungszeit und führt zu völliger Begeisterung beim eventuell vorhandenen Vierbeiner. Doch für die Kleinen ist es hoch spannend, als sich gleich im Anschluss über die selbst gekochte Mahlzeit herzumachen, nachdem man vorher schon die Löffel und Servietten zum Tisch tragen durfte. Nutzen Sie dieses Engagement, sobald Ihr Kind dazu in der Lage ist - dann wird das Essen sehr schnell zum gemeinsamen Erlebnis!
Leuchtend grün oder quietschorange locken Süßigkeiten und Knabbereien in allen Farben und Geschmacksrichtungen. Kinder lieben diese Leckereien und können oder wollen darauf nicht verzichten.
Die gute Nachricht: Eltern, die bei ihrem Nachwuchs auf eine gesunde Ernährung achten, müssen kein schlechtes Gewissen haben. Halten sie bestimmte Regeln ein, ist nämlich gegen die eine oder andere Leckerei nichts einzuwenden.
Fast alle Kinder lieben Süßes. Ob zwischendurch oder als Hauptmahlzeit - süße Produkte stehen bei den meisten Kleinkindern hoch im Kurs. Strikte Verbote der Eltern machen hier keinen Sinn. Viel sinnvoller ist es, bewusst mit Süßigkeiten umzugehen. Kinder sollten Süßes und Knabbereien als etwas Besonderes begreifen und genießen. Das verhindert, dass die Kinder heimlich und mit schlechtem Gewissen naschen. So ist denn auch einmal am Tag eine kleine Süßigkeit kein Problem: ein paar Trockenfrüchte oder Vollkornkekse, eine kleine Hand voll Gummibärchen, eine Kugel Eis oder ein paar Stücke Schokolade.
Lassen Sie Ihr Kind selbst bestimmen, welche Süßigkeit es für den Tag haben möchte, und lassen Sie es am besten aus einer gemeinsam zusammengestellten "Wochenration" auswählen. Die Süßigkeit sollte am besten am Ende einer Mahlzeit als Nachtisch oder als Zwischenmahlzeit verzehrt werden. Aber auch, was den richtigen Zeitpunkt betrifft, sollten Sie Ihr Kind mitentscheiden lassen. Ganz wichtig: Danach Zähne putzen nicht vergessen. Auch hier sind klare Vereinbarungen wichtig.
Als Geschenk oder Mitbringsel sind Süßigkeiten übrigens keine gute Wahl. Bringen Sie Ihrem Kind lieber hin und wieder ein kleines Spielzeug oder ein Buch vom Einkaufsbummel mit. Auch Freunde oder Verwandte sollten Kindern lieber eine spannende Kassette, ein lustiges Spiel oder ein schönes Buch schenken. Daran haben Kinder viel mehr und länger Spaß.
Auch Knabbereien werden immer beliebter, je älter die Kinder werden. Neben Süßigkeiten enthalten jedoch auch viele Knabberprodukte reichlich Fett und damit Kalorien. Vermeiden Sie daher den Kauf von Chips, gesalzenen Nüssen oder Flips. Der intensiv würzige Geschmack erschwert es zudem, normal gewürzte Speisen anzubieten, und steigert die Lust auf noch größere Mengen der fettigen Knabbereien. Viel gesünderes Knabberwerk für Kinder sind frische Brötchen, Vollkorndinkelstangen, Reiswaffeln, selbstgemachtes Popcorn und Salzstangen mit wenig Salz. Auch ein wenig Studentenfutter ist eine gute Alternative. Doch wie für Süßigkeiten gilt auch für Knabbereien: ab und zu, in kleinen Mengen und nicht unbedingt jeden Tag.
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
Für viele Eltern stellt sich die Frage, was sie ihren Kindern für die Pause mitgeben sollen. Leistungstiefs und Konzentrationsschwächen während des Unterrichts lassen sich vermeiden, wenn die Kinder in der Schule frühstücken und ausreichend trinken. Am besten sollte der Tag mit einem vollwertigen Frühstück vor dem Unterricht und einem zweiten in der Schule beginnen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt: „Eine ideale Pausenverpflegung besteht z.B. aus einem Vollkornbrot, dünn bestrichen mit Butter, Margarine oder Frischkäse und belegt mit magerem Schinken, fettarmer Wurst, Käse oder einem vegetarischen Brotaufstrich. Außerdem gehören Gemüserohkost und frisches Obst, am besten als Fingerfood mundgerecht geschnitten, immer dazu. Zur Abwechslung kann anstelle von Brot auch ein fettarmes Milchprodukt wie Joghurt, Quark, oder ein ungesüßter Milchdrink mitgegeben werden. Als Durstlöscher sollte den Kindern stets Wasser oder ungesüßter Kräuter- oder Früchtetee zur Verfügung stehen.“ Optimal ist es, wenn sich das erste Frühstück zu Hause und die Zwischenverpflegung in der Schule ergänzen. Kinder, die zu Hause wenig oder gar nicht gefrühstückt haben, brauchen in der Schule eine energiereichere Pausenverpflegung, als Mitschüler, die gut gestärkt in die Schule kommen. Erfreulich ist, dass nach den Ergebnissen der „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (KiGGS-Studie, Welle 1) des Robert Koch-Instituts bei den 3- bis 6-Jährigen 87,7 % der Kinder jeden Tag zu Hause frühstücken. Der Anteil sinkt allerdings mit steigendem Alter: So frühstücken bei den 14- bis 17-Jährigen nur noch 53 % der Kinder täglich daheim.
Quelle: dge.de