Das RSI-Syndrom kennen viele von uns, die Tag für Tag vor dem Computer arbeiten müssen. Diese Abkürzung steht für "Repetive Strain Injury" und ist unter Medizinern ein gängiger Begriff für alles, was der Job am Bildschirm mit unserer Muskel-Skelett-Apparatur anrichtet.
Natürlich leisten auch die Augen Schwerstarbeit, weil sie stundenlang auf die Screen vor unserer Nase "scharfgestellt" werden. Das hat sogar die EU (Europäische Union) erkannt und eine entsprechende Richtlinie erlassen.
Darin vorgesehen sind regelmäßige Untersuchungen zur Verhinderung von Folgeschäden für Arbeitnehmer. Bis zum 40. Lebensjahr wird alle fünf Jahre, in der Folge sogar alle drei Jahre ein Besuch beim Augenarzt empfohlen.
Dieses gilt für immerhin schon jeden zweiten Arbeitnehmer in Deutschland, der wesentliche Teile seines Arbeitstages vor dem Bildschirm verbringt.
Damit Sie nicht irgendwann gebeugten Hauptes und mit trüben Blick aus dem Büro nach hause kommen, hat Ihnen die Online-Redaktion der BKK exklusiv auf den folgenden Seiten einige Tipps und Empfehlungen zusammengestellt:
Wenn Mediziner sich am Biertisch unterhalten, wird das RSI-Syndrom ganz niedlich als "Mausarm" tituliert. Es beginnt harmlos, weil die zum Feierabend kribbelnden oder eingeschlafenen Finger und Hände am nächsten Morgen wieder einen "ausgeruhten" Eindruck machen. Erst Wochen oder Monate später tauchen diese Irritationen auch in der Freizeit auf und verschlimmern sich sofort, wenn wieder Maus und Tastatur bedient werden.
Steife und schmerzhafte Gelenke bis zur Schulter, kalte Hände, Koordinationsstörungen und Taubheitsgefühl bis hinein in den Unterarm können sich im Laufe der Zeit so weit verschlimmern, dass die Betroffenen zu bestimmten Bewegungsabläufen nicht mehr in der Lage sind. Ist ein solcher Zustand bei Ihnen bereits erreicht, sollten Sie schleunigst Ihren Arzt um Rat fragen. Gegen ein fortgeschrittenes RSI-Syndrom helfen in der Regel nämlich nur physikalische Therapien, darunter Wärme- und Kältebehandlungen, Massagen, Gymnastik und Bewegungsbäder. In vielen Fällen werden sogar Bestrahlungen, Schmerzmittel und spezielle Medikamente verordnet. Allerdings gibt es auch Möglichkeiten, gegen diese Form der "Computerkrankheit" einigermaßen wirkungsvoll vorzubeugen.
Wer permanent zu lange vor dem Computer sitzt, verschlechtert sein Sehvermögen damit nach neuesten Erkenntnissen um durchschnittlich eine halbe Dioptrie. Das liegt unter anderem an der ständigen "Scharfstellung" des Auges auf einen Nahbereich zwischen 60 und 80 Zentimetern. Durch diesen "starren Blick" bewegen Sie die Augen so wenig, dass auch Ihr Gehirn "unaufmerksam" wird. Die Augen müssen sich daher umso mehr anstrengen, um das Bild ständig auf die Stelle des schärfsten Sehens zu fokussieren.
Der ständige Wechsel der Helligkeit auf dem Bildschirm macht Ihren Augen zusätzlich zu schaffen. Besonders in Stresssituationen kommt eine Verringerung der Lidschläge von sonst einem knappen Dutzend in der Minute auf nur noch drei oder vier Mal hinzu. Folge sind eine mangelnde Versorgung der Hornhaut mit Tränenflüssigkeit und damit trockene Augen.
Zur regelmäßigen Vorsorge sollten Sie bis zum 40. Lebensjahr alle fünf Jahre - ältere Arbeitnehmer alle drei Jahre - einen Augenarzt aufsuchen. Bei akuten Problemen ist ein schneller Termin sinnvoll, denn oft ist gar nicht der Arbeitsplatz sondern eine andere Erkrankung schuld an den Sehstörungen. Benötigen Sie eine Arbeitsplatzbrille, erhalten Sie von Ihrem Arbeitgeber zumindest einen Zuschuss, evtl. sogar die vollen Kostenübernahme hierfür – sprechen Sie ihn oder den zuständigen Betriebsarzt an.